Wissenschaftskommunikation

Wie können wir neuartige, digitale Medientechnologien bei der Vermittlung von Wissen einsetzen? Der Mediendom Kiel macht es vor: Er entführt die Besucher*innen in eine virtuelle Realität, beschert Kindern wie Erwachsenen ein sinnliches Lern-Erlebnis und Einsichten in wissenschaftliche Zusammenhänge.

Doch gibt es aus Kiel noch viele andere Beispiele gelungener Wissenschaftskommunikation durch innovative Medientechnik – vieles davon ist preisgekrönt.

Forscher*innen der Fachhochschule Kiel, Christian-Albrechts-Universität (CAU), Muthesius Kunsthochschule und des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) arbeiten in Laboren und Zentren an der Wissensvermittlung von morgen und entwickeln Lösungen für ganz unterschiedliche Felder.


Durchsichtiges Objekt
Das Unsichtbare wird sichtbar: Ein Bakterium vom Mikroskopischen ins Überdimensionale gesteigert.


Wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich und wirkungsvoll mit der Öffentlichkeit teilen – das zu erforschen ist das Ziel des neuen Zentrums für Wissenschaftskommunikationsforschung in Kiel (Kiel Science Communication Network - KielSCN).

Im Dezember 2021 nahm der interdisziplinäre Verbund seine Arbeit auf.  Forschende der Fachwissenschaften, Informationsdesign und Bildungswissenschaften wollen gemeinsam ein national und international sichtbares Zentrum für forschungsbasierte visuelle Wissenschaftskommunikation entwickeln.

Der Fokus liegt dabei auf Themen aus den Lebenswissenschaften und der Medizin. Gemeinsam mit den Expertisen aus dem Medien- und Informationsdesign sowie der Wissenschaftskommunikationsforschung sollen die fachlichen Inhalte in neuartige Informationsvisualisierungen überführt werden.

Gefördert wird das Kiel Science Communication Network als eines von deutschlandweit vier Konsortien über einen Zeitraum von fünf Jahren in der Förderlinie "Wissenschaftskommunikation hoch drei – Zentren für Wissenschaftskommunikationsforschung" (12/2021 bis 12/2026).

Beteiligt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) sowie der Muthesius Kunsthochschule (MKH). Medienpartner aus der Praxis sind der Norddeutsche Rundfunk (NDR), die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft und der Videokanal Kurzgesagt sowie die gemeinnützige Organisation opencampus. Darüber hinaus unterstützen Research Fellows sowie international ausgewiesene Expertinnen und Experten der Wissenschaftskommunikation das Netzwerk.


Weitere Informationen gibt es online: www.kielscn.de. Außerdem stellt das Kieler Netzwerk für Wissenschaftskommunikation seine Ergebnisse und Projekte laufend in den sozialen Netzwerken Instagram und Twitter vor: www.instagram.com/kielscn und https://twitter.com/kielscn.

Der Mediendom Kiel lässt die Gäste seines Kuppeltheaters in fremde Welten eintauchen – und präsentiert so wirkungsvoll, woran in seinem Labor geforscht wird: an der Anwendung von multimedialen Virtual-Reality-Effekten in 3D mit 360°-Projektionen.

Produktionen aus Kiel wurden in 15 Sprachen übersetzt, weltweit in über 100 Kuppeln aufgeführt und trugen internationale Preise ein.

Der Mediendom ist eine Einrichtung des Zentrums für Kultur- und Wissenschaftskommunikation (ZKW) der Fachhochschule Kiel, eine der modernsten Medienkuppeln in Europa.

Das Zentrum für Kultur- und Wissenschaftskommunikation (ZKW) hat sich zur Aufgabe gemacht, immersive Medien anwendungsorientiert zu erforschen. Unter Immersion versteht man das Prinzip, die Grenzen zwischen der Wirklichkeit und der virtuellen Welt, zwischen Mensch und Medium verschwimmen zu lassen.

Das ZKW arbeitet eng mit dem Fachbereich Medien der Fachhochschule zusammen. Dieser hat ebenfalls in diesem Themenfeld Forschungsschwerpunkte entwickelt und in dem Institut für immersive Medien (ifm) zusammengefasst.

Das Institut für immersive Medien (ifm) widmet sich der Erforschung innovativer Medientechnologien. Den zentralen Ort dafür bildet das Interdisziplinäre Labor für Immersionsforschung (LINK). Es gehört zu den am besten ausgestatteten VR/AR-Laboren an einer deutschen Hochschule.

Neben der Entwicklung von Augmented- und Virtual-Reality-Erlebnissen spielt auch der Transfer in die Wirtschaft eine Rolle. Eine Vorstellung von der Spannbreite der Anwendungen bietet der Blick in die Projektbeispiele.

Im LINK arbeiten Studierende und Lehrende der Fachbereiche Medien sowie der Informatik und Elektrotechnik zusammen. Ziel der Aktivitäten des ifim und des LINK sind unter anderem die Beobachtung und Analyse aktueller Medienentwicklungen. Besonderes Interesse gilt den Veränderungen von Nutzung, Rezeption und Wirkung der Medien.

Auch die Muthesius Kunsthochschule unterstützt die Wissenschaft bei der Vermittlung von Forschungsinhalten an ein breites Publikum. Aus der Arbeit des Zentrums für Medien, einer interdisziplinären Einrichtung der Kunsthochschule, hat sich der Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsvisualisierung (Science Visualization, SCI.VI) ausgeprägt.

Eine Besonderheit ist die Beteiligung der Muthesius Kunsthochschule an den Kieler Exzellenzclustern. Sie entwickelte beispielsweise eine visuelle Sprache und Kommunikation für das medizinische Forschernetzwerk „Entzündung an Grenzflächen“; für den Cluster „Ozean der Zukunft“ entstand unter anderem das „Next Generation Interactive Scientific Poster“, ein interaktiver Touchscreen. Es wurde 2014 mit dem Red Dot Design Award „Best of the Best“ ausgezeichnet.

Das von den Poster-Entwicklern gegründete Unternehmen Science Communication Lab – kurz: SCICOMLAB – bekam für diese erfolgreiche Neuheit gleich zwei weitere Preise: Den German Design Award 2016 und den Kieler Innovationspreis 2017.

Forschung stärker in die Öffentlichkeit zu rücken, ist auch das Ziel des Kieler Leibniz-WissenschaftsCampus für Wissenschaftskommunikation (KiSOC). KiSOC (Kiel Science Outreach Campus) will Wege aufzeigen, wissenschaftliche Erkenntnisse zeitgemäß und verständlich zu vermitteln und so junge Talente für das Studium der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu begeistern.

An dem Projekt, das von der Leibniz-Gemeinschaft gefördert wird, arbeitet das IPN zusammen mit der Fachhochschule Kiel (Mediendom) und 13 weiteren Partnern aus sechs Ländern.


Fisheyw-Foto des Mediendoms mit Sitzden und Kuppel - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Darstellung der Kontinente auf dem Globus - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Hand berührt die Bildoberfläche  - öffnet eine vergrößerte Ansicht



Foto oben: Lea Kötting/KielSCN
Foto unten: Mediendom / Fachhochschule Kiel ;Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“; Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“